Handglesmet und erfolgreich
Natürlich war der Tropfsteichäller ein Kind seiner Zeit: ganz im Geiste der aufmüpfigen 70er- und 80er-Jahre entstanden, wurde er im Dorf tendenziell als rot-alternatives Szenelokal empfunden. Nicht nur die Programme und Tickets präsentierten sich sympathisch handglesmet: auch das Publikum setzte sich eher aus Trägern von selbstgestrickten Pullovern aus dem ganzen Kanton Luzern als aus Besucherinnen und Besuchern im Deux-Pièce oder in Bundfaltenhosen aus Ruswil zusammen. Dennoch (oder gerade deswegen?) waren die gebotenen Programme von Anfang an hochklassig –bekannte Persönlichkeiten wie Franz Hohler, Christy Doran, Sybille und Michael Birkenmeier, Osy Zimmermann, Joachim Rittmeyer, Linard Bardill, Tinu Heiniger, Gruppen wie Acapickels, Duo Fischbach usw. begeisterten auf den schmalen Brettern der Tropfsteichäller-Bühne und liessen sich vom besonderen Charme der tropfenden Umgebung inspirieren und zu Höchstleistungen anspornen. Das Programm war klein, aber abwechslungsreich und ausgewogen. Eine besondere Herausforderung stellten jeweils die «Eigenproduktionen» - Theaterproduktionen dar, was sich schon daran zeigte, dass sich die Beteiligten einiges einfallen lassen mussten, um die Szenen auf den Brettern der Kleinstbühne zur Geltung zu bringen. Diese Produktionen wurden rasch zu einem weit herum bekannten Markenzeichen des Tropfstei.